[reifen. feiertag. freiflächen]

(1)

reifen. geblähtes profil. ich habe ein fenster da ziehen
frühmorgens amseln die würmer aus reifenspuren.
passung verzogen. in den röhren gefühl.
man sagt mein magen er knurrt. ur ur
meine jahreszeit. männchen in leuchtenden westen
(arbeiter. kürzere bilderstrecke). kamen. umfahren mit stiften
den boden im kreis und stürzen sich rein. kann sein.
macht sinn solang es das loch gibt durch das ich schaue.
die federn in meiner hand.
mein profil beginnt am magen.
fächert sich später erst auf. wenn ich mich wegdreh
vom fenster. passt der blick nicht mehr auf seine spuren.
ein hungriger vogel der die ganze zeit
durch einen tunnel im boden rast.

(2)

feiertag. ein räuspern. arbeitende sterne überm dach.
unterm auge: was blitze sind was daunen.
wo es nicht hell wird. ziehen mäuse die fäden
aus einem hut und keiner schaut zu. gottheiten
sie lassen sich nichts anmerken. ich denke daran
wenn ich gut aussehe. ausbreitung suche.
stöße einer einheit. immer wenn ich was sagen will
splittern orangen. ich schleiße durch blätter.
geständnisse. überall papier. ich kann das nicht –
mir ein handtuch so umwerfen. kleine
biester entsteigen dem wasser. kassiopeia
rastet ein. dreht hinterm auge die runden. alles im kasten
bohrer und saum. der balken. liegt abends neben dem kissen.
ich öffne den mund. dann schließ ich ihn wieder.

(3)

freiflächen. sinnloses warten auf serien. abstürzende seerosen.
geleeartig aufmerksamkeit. im hintergrund
hat das wetter angefangen. verschränkte arme
zeigen fragliches an. spannbreit am bauch die hand weiß. wolken.
ich habe das nie verstanden. die enge in anflügen. lungen
wenn ich auf plastikschalen rosen sehe. seerosen, nein?
die augen verkniffen zum eindruck. als brächen nicht ständig
esel ins eis. als kämen zwischen einem
finger und dem nächsten nicht alle flüge zu spät.
das wetter verstaut sich immer wieder neu. ich lauer darauf.
unauffällige bodenlosigkeiten wie wenn man
vom luftraum aus auf eine kette von teichen zeigt.
wichtig ist man weiß wenn einer springt
dann springen die anderen auch.

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2 Antworten zu [reifen. feiertag. freiflächen]

  1. Rebecca Ciesielski schreibt:

    als würde man jeff koons plattdrücken und in dali-gemälde integrieren. bunt und surreal, find gut. auch, dass es jetzt länger ist. aber sowas wie „unauffällige bodenlosigkeit“ passt nicht ganz, weil zu wenig unschuldig.

  2. Paula Glamann schreibt:

    ich finds richtig gut, und schließe mich rebecca an, wenn meckern, dann bei drei. das „,nein?“ gefällt mir so nicht, „die augen verkniffen zum eindruck“, naja.
    und ich glaube, der text ist so gut gebaut, dass du für „wetter“ und „wolken“ ohne große umbauten anderes einsetzen kannst und er wird besser. marmeladen für wolken vllt. oder „hat das sonst so angefangen.verschränkte arme“.
    insgesamt ist drei vielleicht (3) ein bisschen zu programmatisch, evtl. durch wendungen wie „ich habe das nie verstanden“ oder „ich lauer darauf“. Irgendwie deutet das eine versteckte sinnebene an, (1) und (2) machen dagegen richtig spaß!

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