das hatte nichts mit fragilität zu tun. das waren eigenheiten,
die in frage standen, -haft-artige aussagen, die blieben, wie
freizeitbeschäftigung als bruchstückhafte bewährung im open-
air-modus: wir saßen wie spunde am ufer und witterten hunde.
kennst du das gefühl dieser halterung / haltung: wenn der ge-
sprächsstoff ausläuft, dann: kuhle deine hände, wie die stufun-
gen im redefluss, tu, was man halt mal tun muss, und schiele auf
den haltbaren mindeststandard: siehe verpackung & dann pack
aus: das ausschwärmen des eigenfisch / die waffen zu zücken
und waffeln zu verstehen geben. dann läuft das schon: auf
zahnklippen, kreuzungen zu, unmündigkeit, treibt ins alpha-
bet-delta und mündet nicht. hält länger: mit redeverlaub und
optionalem schneidabkauf, denn (‚wie bitte?‘ / ‚ja danke‘) ver-
ständigung ist ne phase, die geht auch vorbei / eigenhenne oder
fremdei: je mehr auslauf, desto besser. wir spunde. bekundeten
hunger, bis auf den knochen der eigenheiten zu schnorcheln:
labiale machina obscura, das liebkosungswort auf neudeutsch
und was sonst noch koralle war: alles im riff. nein. das hatte
nichts von fragilität. das witterte noch selbst den eigenhund.
und roch aus seinem mund: nach meer wie fremdenverkehr.
daumen hoch / daumen runter zu den überarbeitungen in erster und letzter strophe?
ich hab die alte version nicht mehr richtig auf dem schirm, existiert die noch zu vergleichszwecken und wenn ja könntest du sie zur verfügung stellen? einige relativ markante änderungen fallen mir zwar auf, ein fällt mir dagegen nicht mehr, was da vorher stand ;)
zweiter vers stand:
„schiffsorten / kronkorken vielleicht, die in frage kamen, wie“
im zweiten vers der vierten strophe hab ich „und/oder“ zu „oder“ gekürzt
und der letzte vers lautete:
„und roch aus irgendeinem grund: nach ufergarn wie gegnungsdrang“
Na dann: habe ich jetzt noch zwei mal den Text gelesen und bin schließlich an dem Punkt gelandet, wo ich lustigerweise las „verständigung ist ne phRase die geht auch vorbei“…
Ich mag diesen Text sehr, aber deine beiden Änderungen scheinen mir ein wenig im Widerspruch zueinander zu stehen. Denn der „fremdenverkehr“ (tolles Wort ohnehin, damit könnte man noch ne Menge machen) aus der letzten Zeile hätte doch eigentlich sehr gut die Schiffsorten und Kronkoren aus der ersten wieder aufgegriffen. Weil die jetzt aber weg sind, kommt dann im letzten Satz nochmal ein neues Wortfeld, vielleicht ein bisschen viel fürs Ende des Textes. Gleichzeitig läuft das „aus dem Mund riechen“ da, eben auch weil es die letzte Zeile ist, meiner Meinung nach Gefahr, als Kalauer zu enden. Allerdings ist das vermutlich höchst subjektiv und wenn du es wesentlich findest, würde ich es nicht ändern – im Gegensatz zum Fremdenverkehr.
Die Änderungen in der ersten Strophe finde ich nämlich sehr gut, sie lenken den Fokus mehr auf das Spiel mit dem Wort „Fragilität“ und das Austesten seiner Bedeutungsmöglichkeiten. Kronkorken und Schiffsorten als Bilder in einem Text, der atmosphärisch ohnehin schon schön dicht ist, brauchst du da nicht so dringend, dann lieber die Haftigkeit der Welt im allgemeinen einwerfen ;) Und die Bildlichkeit kommt dann ja mit Macht in den nächsten Zeilen und Strophen, deshalb finde ich so einen abstrakteren „Vorspann“ ziemlich gut. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, statt „in frage standen“ bei „in frage kamen“ zu bleiben, weil das so einen schönen Pseudo-Gegensatz zum „blieben“ in der gleichen Zeile macht.
Insgesamt würde ich also dafür eintreten, die guten Überarbeitungen in der ersten Strophe zu belassen und den Fremdenvekehr am Ende nochmal zu überdenken – gerade weil mir das Wort, je länger ich drüber nachdenke, immer besser gefällt, fände ich es schade, wenn es so unbemerkt am Ende eines Textes verpufft. Ansonsten, wie gesagt: Tolles Gedicht :)
vielen Dank dir!