beim zahnarzt suche ich
nach einem lächeln in
haufen schneidezähne
diese weise, orangen ihre
bekleidung abzunehmen
scheint mir angemessen
abschiede müssen stets
in schreibwarenläden
ausgehandelt werden
damit meine ich pläne
für die sonntage danach
etwas ohne erinnerung
(für lea)
„Wie lös ich die Vergangenheit von der Gegenwart / vergesst die Zukunft, das ist die Zeit in der ihr eben wart / Auf jeden Fall ist das Leben hart / doch es wird erträglicher / Wenn man den Geist massiert, deswegen les‘ ich ja / wenig zwar, aber die Quellen der Inspiration / sind ausschlaggebend für meine Motivation“ (Torch, Kapitel 29)
max, das mit den wilderen bildern war kein leeres versprechen. :) insbesondere in strophe drei nähern sich czollek und winther, bis anhin doch eher pole als nachbarn im g13-spektrum, auf ungeahnte weise an! was allerdings in strophe zwei grammatikalisch los ist, bleibt mir unklar, in strophe eins kaum weniger.
hmm. aber warum?
das scheinen mir wortfolgen mit intakter syntax zu sein. ich machs mal etwas klarer mit klammern:
„beim zahnarzt suche ich nach einem lächeln in bergen (von) schneidezähne(n)“
und „diese (art und) weise orangen ihre bekleidung abzunehmen (er)scheint mir angemessen“
ja, aber genau das: strophe eins verstehe ich grammatikalisch erst durch die erklärenden klammern, und in strophe zwei ist ausnahmsweise mal das weglassen des kommas wirklich irritierend, zumindest für mich.
Klar, der Dativ-Abschliff der Orangen liest sich nicht flüssig, das Weglassen des Kommas entfärbt eben diese strahlenden Früchte, die in diesem Moment Ihrer Schälerin Handwerk wegen interessant sind.
…oda?
hmm.ja. aber der dativ wäre doch blöd. dann schnappt die ganze bedeutungsklappe zu und ich habe sofort die wirkliche orange vor augen. im gegenteil will ich an dieser stelle ja „orangen“ die eine möglichkeit für anderes offen lassen.
…oda??
Kurze Nachfrage: Das ist doch schon Dativ? „diese weise den orangen“ oder was meinst du? Das ist doch Quatsch. Und die wirkliche Orange habe ich sowieso nicht vor Augen, keine Angst. ^^
Schön auch das „für lea“ am Ende nach dem „für die sonntage danach“. Ich hab beim Workshop gesagt, ich finde Selbstreferentielles in Gedichten total super. Da habt ihr alle irgendwie doof geguckt, aber es ist auch klar, dass man das nicht einfach so machen kann, sondern dass das passen muss. Wie zum Beispiel bei gericke „autoreverse“ heißt es ja zwischendurch, dass der Typ die Hand wechselt beim Schreiben. SO meinte ich eigentlich, wäre das gut.
Oder auch hier, wenn auch vielleicht nicht mit voller Intention, weil es dir wahrscheinlich auch wieder Aussage aus dem Gedicht rausnimmt, wenn du es so explizierst…
(also in dem Buch „autoreverse“ von Henryk Gericke in einem Gedicht, das mir jetzt nicht mehr einfällt)
also, obwohl die sache ja jetzt nicht so wild ist, dass man ewig drüber disputieren müsste, muss ich doch noch mal beipflichten: das irritierende an den orangen ist eben, dass man zuerst liest „diese weise orangen“ und nicht „die weise, orangen [so und so zu behandeln]“. und das ist in so einem kurzen text doch ein vermeidbarer holperer.
@ reiner. mit dem dativ meinte ich bei „DEN orangen“ das „den“ wirklich zu schreiben. @ älex. vielleicht müssten wir uns über die problematik des holperns austauschen. ich denke, dass das kein großes problem darstellt. denn es stimmte ja auch nicht, es müsste ja dann heißen „deiseN weiseN orangen“, oder übersehe ich da eine möglichkeit?
sonst vielen dank! reiner, das gedicht kenne ich nicht und ich würde mich freuen, wenn du das mal abtippen tätest.sonst zustimmung: eine widmung ist bei diesem gedicht sozusagen auch teil der komposition.
„deiseN weiseN“ find ich jetzt wieder gut.
Schreib „diese weise, den Orangen“. Mit oder ohne Komma. Eher ohne. Alles andere finde ich verwirrend und versuche schlimmstenfalls die Orangen als Metapher für die Schneidezähne zu lesen (das würde bei „bergen schneidezähne/diesen weisen orangen“ wohl passieren)