aus dem zug

tiere in gefleckten ganzkörperanzügen
trinken sternbilder aus tümpeln lächeln
tischnachbaren in den händen proviant

ich spüre deutlich: alle salamibrötchen
der republik sehen mich an mit weißen
fettaugen von denen ich eines tausche

und plötzlich marschiert ein wald auf
mit wurzeln die in das erdreich greifen
wie zeigefinger durch diese geschichte:

eine kuh wird nervös auf dem holzsteg
zur melkmaschine verrutscht eine zunge
man bedenke bloß mal diese bremskraft

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Dieser Beitrag wurde unter Max Czollek, TEXTE veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

23 Antworten zu aus dem zug

  1. richard duraj schreibt:

    auf das gedicht wirst du irgendwann zurückschauen, vielleicht bald, vielleicht in ein paar jahren, und dir denken: was ein mist!

  2. Max Czollek schreibt:

    klaro

  3. Max Czollek schreibt:

    das denke ich ja schon jetzt ;)

    • richard duraj schreibt:

      „Richard, nur meckern und nicht begründen, ist ziemlich schwach.“

      weißt du, max, mir ist schon klar, dass du dir bei allem (irgend)was gedacht hast, und alles lässt sich halt auch (irgendwie) interpretieren, wenn man wirklich diesen ansatz wählen will, ich lese das aber trotzdem nur als bullshitlyrik, die von sich aus gar nichts kann, außer ein paar wörter nicht gar zu unpassend zu kombinieren, entlang eines assoziationsreflexes, der einem am ende ein gedicht gibt.

      zb:
      und plötzlich marschiert ein wald auf
      mit wurzeln die in das erdreich greifen
      wie zeigefinger durch diese geschichte

      wurzeln greifen in das erdreich wie zeigefinger durch diese geschichte?
      aufmarschieren, (erd)reich, geschichte? vielleicht funktioniert das so, vielleicht auch nicht, jedenfalls kommen die kühe am ende hübsch abrundend wieder vor, die erste strophe aufgreifend, damit ein „in sich stimmiges, geschlossenes“ gedicht draus wird.

      das ist wohl die schmerzgrenze des kreativen, weil schließlich alles geht, wenn man willig ist. was ich übrigens auch vermisse: die lust am spiel mit der sprache. wieso zb nicht „kühe in gefleckten ganzkörpern“?

  4. Yevgeniy Breyger schreibt:

    oho. der richard, da hat er aber ganz gut recht.

  5. Max Czollek schreibt:

    lieber richard, ganz deiner meinung. bullshitlyrik – und warum auch nicht von zeit zu zeit. es geht ja für mich auch um freischreiben. von bestimmten themen, die in diesem rahmen anders auftreten, meinetwegen ohne eine tiefere motivation.

    „weil schließlich alles geht, wenn man willig ist“ ja, aber das stimmt doch sowieso, oder?! das ist doch die Essenz der Interpretation wenn sie sich vom Autor gelöst hat, oder?! die frage der interpretation ist doch eher: welche lesarten gehen? Was will das gedicht? wie könnte man dem gerecht werden?

    eine andere frage ist die ästhetische, die Uwe Kolbe immer mit „daumen hoch“, oder „daumen runter“ bezeichnet hat. da bekomme ich von dir und yevgeniy wohl ein daumen runter, vom zirkel tendentiell ein „daumen hoch“. „die lust am spiel mit der sprache“ ist ja auch nur eine mögliche variable, die sich bei einem albernen text vielleicht anbietet, aus meiner perspektive aber aber nicht einen unhintergehbaren standart gegenwärtiger lyrik beschreibt.

    das geht, wenn man willig ist. wenn nicht, dann geht was anderes.

  6. Tristan Marquardt schreibt:

    ich bin noch etwas unzufrieden mit dem, was hier verhandelt wird. das ist mir alles etwas zu eindimensional. was ich hinter richards vorwurf und yevgeniys zustimmung wittere, ist die beklagung eines mangels an substanz. richard wirft dem text vor, ein selbstorganisierendes prinzip zu entwickeln, das die in assoziation gewonnenen elemente ästethisch abrundet. das mag sein, ist sogar sehr wahrscheinlich. die frage ist aber doch eher: was ist daran problematisch?
    ich versuch mal das pferd vom schwanz aufzuzäumen: was einer vielzahl an lyrik ihre aufmerksamkeit beschert (so auch bei max), ist ihre auseinandersetzung mit einer bestimmten thematik, ihre verarbeitung eines sachverhalts. ich sehe dann immer den kleinen hermeneutiker in den rezipienten sitzen und sagen: mhm mhm, sehr interessant, oder: na na, das verhält sich aber doch ganz anders! etc. effekt: der rezipient wird bedeutungsschwanger. die frage, die ich mir dann immer stelle ist: interessant hin oder her – aber warum wird als ausdrucksmedium ausgerechnet das gedicht verwendet? gibt es eine intrinsische begründung dafür, ein gedicht und nicht etwa einen leitartikel zu verfassen? eine positive antwort auf diese frage besteht für mich ausschließlich darin, dass für die verarbeitung des wie auch immer gearteten sachverhalts gerade die poetischen mittel konstitutiv werden. um es zugespitzt zu formulieren: es ist zunächst einmal das poetische verfahren, das die berechtigung der gedichtform garantiert, nicht aber sein inhalt. das WIE, nicht das WAS. für die frage, was das gedicht als gedicht kann, ist primär, wie es vorgeht, und erst sekundär, was es behandelt.
    und gerade deshalb finde ich die forderung nach substanz in max‘ text erstmal eine heikle. das gedicht entwickelt sein verfahren darin, eine ironisierte perspektive auf eine zunächst mal assotiative bilderkette zu formulieren. offensichtlich ist diese ironie eine reaktion auf die beiläufigkeit der ereignisse. das finde ich an sich mal ein nicht uninteressantes verfahren, das hier aber – und darin liegt mein vorwurf an den text – zu eindimensional bleibt. leider war ich am ende des letzten treffens schon zu benebelt, um linus nochmal zu widersprechen in seiner verteidigung des titels, denn genau der ist es, der alles runterbricht auf eine letztlich doch klar referentialisierbare ebene und damit banalisiert. viel spannender wäre es, offen zu halten, was der anlass der einzelnen bilder ist, und die ironie als möglichen modus des umgangs mit einer unkontrollierbaren ereignisfolge auszuarbeiten. dass „schließlich alles geht, wenn man willig ist“, wie richard schreibt, wäre in meinen augen dann eine qualität und nicht ein problem des textes.

    • Yevgeniy Breyger schreibt:

      also ehrlich gesagt, das gedicht ist mir zu dumm, um es ordentlich abzuhandeln und ich halte es für ersichtlich warum. alles was es will und nicht will ist so offen ersichtlich, dass es nur nervt. und das was es offenlegt ist unfassbar weniger (substanzfrage tristan?). ästhetisch gesehen ist es (nur) meiner meinung nach auch absolut kläglich. ich weiß absolut nicht was das soll (bzw, ich weiß absolut was das soll). ich les die posts hier sehr oft und ich kommentier das erste mal hier irgendwas, weil ich doch von dir max wirklich andere qualität hier gesehen habe. vllt reden wir mal bei einem ier über dieses gedicht expliziz, das wäre witzig.

      • Max Czollek schreibt:

        jo yevgeniy, ich schreibe sonst ja auch andere texte ;) das angebot mit dem bier ist aber doch mal was. wann bistn mal wieder in berlin?

        zu tristan sage ich mal: daumen hoch! und zwar vor allem, weil er den text produktiv zu lesen versucht. das ist, man kann es drehen und wenden wie man will, dann doch die einzige möglichkeit angemessener, fast würde ich sagen: guter kritik.

        was yevgeniy kritisiert, bzw. die schranken, die ihm den zugang zu dem text von vornherein verbauen, sind geschmacksurteile (das nervt, absolut kläglich, zu dumm etc.). Ich würde sagen: so versteht die kritik nichts vom text, oder eben viel zu viel, um sich darauf einzulassen. und yeveniys argument als inversion wäre dann: was das rezpienten-ich zu dem text sagt, ist auch nicht von inhaltlicher oder ästhetischer relevanz durchpflügt. da stehen sich dann also text und rezipient gegenüber und beschimpfen sich gegenseitig (bestenfalls). wofür?

        interessant ist dann auch: warum ist das yevgeniys erster kommtar auf dem blog? das kritiker-Ich tritt ja hier in erscheinung als qualitäts- und realitätscheck? … und damit fällt das autoren-ich ich natürlich gleich wieder in die soziologie. dabei sollte ja der text sprechen. genau.

        also bald auf ein bier. ich freu mich drauf!

  7. Linus Westheuser schreibt:

    großes fragezeichen bei mir. ich stimme zwar mit klarerem kopf inzwischen alex darin zu, dass der titel eine unnötige konkretionsspur legt und gestrichen werden sollte, und finde auch die zweite strophe beim nochmallesen zu lang für das was sie sagt (das betrifft vor allem „von denen ich eines tausche“, was irgendwie wirkungslos bleibt an der stelle), halte das gedicht aber nach wie vor für sehr gut in der weise wie profane dinge relativ unaufwendig mit einem doppelten boden versehen werden. deshalb würde ich es auch gerne gegen richard und yevgeniys kritik verteidigen, nur ist mir leider völlig schleierhaft geblieben, worin sie überhaupt besteht, bzw. welche ebene des textes in welcher weise als misslungen angesehen wird. dass diese drastik in der kritik (bullshit, kläglich, dumm) aufgefahren wird, ohne das nur in ansätzen zu klären, finde ich erstaunlich und frage mich, woraus die energie dafür sich speist.

  8. Yevgeniy Breyger schreibt:

    das lyrische personal will ich auf ein politische (soziologisches) reduzieren (- ja). der doppelte boden zu profanen gewerteten erscheinungen. es bleibt profan auf keine gute art und weise. was soll das prinzip doppelter boden? das macht eine riesige metapher auf, für eine kritische haltung, mehr nicht. (wieder subjektiv) zu wenig für lyrik. zwei ebenen sind eben nur eine mehr als eine. es wirkt eben sehr dumm. ich nenne es jetzt coelholyrik. wenn ich etwas übertreibe: jemand könnte ein gedicht schreiben, mir darin sagen: freundschaft ist wichtiger als geld; oder: besinne dich auf deine wurzeln; oder: morgenstund hat gold im mund. oder eben: kühe werden geschlachtet. was hälst du davon?. es könnte dann einen „doppelten boden“ aufmachen. sich selbst hinterfragen. wie hier selbstreferenzen (kuhwiederholung, erst scheinverschleiert – zu wenig- dann ganz wörtlich; finger in dieser geschichte – angst wovor?) als sicherheitsnetze aufspannen (wovor angst, ja?). trotzdem bewegt es sich nicht aus seinem engen raum heraus. ein ironischer raum ist ein noch engerer kasten darin. eng wirkt bauernschlau, ironie deutet auf einen unsicheren nervösen autor hin, macht den text dabei leider nicht einmal unsicher/nervös. das wäre immerhin eine bewegung.

    was dann betrachtet wird: die zeilenumbrüche sind ungehalten. dann und wann als enjambements, dann rhythmisch, dann der zeilenlänge geschuldet (richard meint – schlechte willkür? – sehr möglich). die sprache biedert sich auf mit den ganzkörperanzügen, den salami. locker ist das, jugendlich? anbiedernd. viel zu oft gehört, so sehr flach wertend. ich bekomme nicht den gedanken, das lyrische personal sei flach dargestellt, sondern der autor sei (..). und wenn? wenn das lyrische personal flach dargestellt wird? na und? wer wird kritisiert? alle? niemand? niemand konkretes oder doch jeder einzeln. es wirkt unbeholfen willkürlich, nicht ästhetich willkürlich.

    und: ein wortfeld kuh schlachten tier wald. bitte? es bedarf keiner parodie einer parodie.

    das was da steht, erschließt sich einfach so sehr, dass ich nicht den hauch einer intellektualität in der machart vermuten kann. (JA! KEINE intellektuell einfachheit bzw. profanität, sondern eine klägliche.)

    genau auf jede zeile einzugehen, dann eher beim bier. werde sicherlich bald da sein und dann bescheid sagen rechtzeitig. ich versuche es jedenfalls.

  9. Yevgeniy Breyger schreibt:

    zeile 5: „der republik sehen mich an mit weißen“

    • Yevgeniy Breyger schreibt:

      wie zeigefinger durch… gottfried benn stellte schon fest, was wievergleiche in lyrik so tun. das war noch damals, da gab es die lyrik noch garnicht. und: leser suchen mit ähnlichem humor ist fast so wichtig, wie leser, die waswie?

  10. Ilja Winther schreibt:

    ich teile zunächst einmal linus kritik an dem text, also: denk noch mal nach über titel und mitte. aber ansonsten halte ich das für einen sehr, sehr gelungenen text. obwohl man sich vielleicht wirklich von der kuh am ende, die mehr kontingenzbewältigung als -exposition ist, um tristan-vokabular zu verwenden, verabschieden könnte. vielleicht wäre das aber auch schon gelöst, wenn man den titel wegließe. tiere in gefleckten ganzkörperanzügen können schließlich auch giraffen sein (die man aber eher nicht aus dem zug heraus sieht).
    die kritik von euch, richard und yevgeniy, bewegt sich hart an der grenze zum undiskutierbaren und damit auch zum wirklich unnötigen. da denke ich auch erst mal: „das ist mir zu dumm, um es ordentlich abzuhandeln und ich halte es für ersichtlich warum“. bei gedichten geht ALLES, vorausgesetzt man will es und findet den richtigen kontext, bei kritik geht nicht alles, wie ich finde.
    aber mitlerweile hast du, yevgeniy, ja ein paar dinge benannt, die du als ausgangspunkte deiner kritik nimmst. du sagst, wenn ich dich richtig verstehe, dass das gedicht trotz doppelten bodens uninteressant bleibt, weil einerseits angst verhandelt werden will, was nicht wirklich passiert, und weil andererseits die zweite lesart, die ironische oder parodistische, sich auf dem niveau von „bauernschläue“ bewegt. außerdem sagst du, es gehe coelho-mäßig oder sinnspruchartig darum, dass kühe schlachten nicht gut sei. ferner findest du den stil anbiedernd und bedauerst, dass das lyrische personal, wie du die kühe nennst, als flach dargestellt wird und das wiederum keine verwertbare gesellschaftskritik hergibt (bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege).
    was die verhandlung von angst betrifft, da stimme ich dir zu, der text gibt eine tiefere verhandlung von angst nicht her. sollte hier und überhaupt in der dritten strophe nicht eine immer schon mögliche andere lesart, sondern ein gezielte „ernste“ wendung in dem text intendiert sein, fände ich das auch eher abtörnend. das ist aber eine lesart, für die sich genug gegenargumente finden, u.a. wie du gesagt hast, die selbstreferentialität, der laxe ton, die ironie im letzten vers. dass sich der text runterbrechen ließe auf eine kritik am kühe töten, sehe ich also wirklich nicht, in diesem falle wäre aber dennoch der hier angeschlagene modus einer unentschlossenheit und eines seinen-wahrnehmungen-ausgeliefert-seins der bestmögliche modus, um das zu verhandeln, weil nicht ideologie-lastig, finde ich.
    dass du ansonsten banalität und profanität sofort als kritik an irgend etwas verstehen willst und dass du bei bauernschläue („kräht der hahn auf dem mist, ändert sich’s wetter oder’s bleibt wie’s is“ – das ist der grund, warum ich den text so gut finde, weil ich denke dass er genau das in zehn mal besser und vor allem in erfahrbar macht) gleich intellektuellen ekel bekommst, finde ich erstaunlich. so einen leicht zu provozierenden rezipienten habe ich ja immer für utopie gehalten. dieser vorwurf wiederum, wenn ich deine kritik mal auf ihre kohärenz hin anschaue, verträgt sich aber wieder nicht mit deinem vorwurf, der text sei coelho. ich glaube, das problem liegt darin, dass du rein hermeneutisch denkst, eine rezipientenhaltung, die der text unterläuft, und dazu noch die emotionalität eines enttäuschten lesers mitbringst, der im imaginierten autor vergeblich den bürgerlich-intellektuellen verbündeten sucht. über den autoren zu reden wäre ja albern, der text ist schon mal nicht dein verbündeter.

    • daniela seel schreibt:

      zur sache kann ich diesmal leider nicht beitragen, aber: „die emotionalität eines enttäuschten lesers mitbringst, der im imaginierten autor vergeblich den bürgerlich-intellektuellen verbündeten sucht. über den autor zu reden wäre ja albern, der text ist schon mal nicht dein verbündeter.“ – respekt für diese volte, herr winther

    • richard duraj schreibt:

      „bei gedichten geht ALLES, vorausgesetzt man will es und findet den richtigen kontext,“

      wenn es bedeutet, dass man bei jedem gedicht irgendwas mitnehmen kann, klar, dann geht alles und schlechte gedichte gibt es nicht.

      ich kann dir auch sagen, was der kontext dieses textes ist: dieser blog, die peergroup, und vor allem: die unumstößliche qualitätsvermutung, die dazu führt, dass man hier und da vielleicht nur ein bissl rumschrauben muss, schon ist es ein meisterwerk.
      aber es gibt sie, die gedichte, die einem nichts geben, weil da einfach nichts ist, und diese unumstößliche willigkeit, aus nem stein das wasser rauszupressen, lässt einen denken, da ginge auf jeden fall was, zur not auch einfach die ironieannahme, das schmunzeln, immer zur rettung bereitgehalten.

      deshalb lese ich so ungern gedichte. weil alles geht. vor allem die gedichtige beliebigkeit aufmarschierender bäume hinterm ich in strophe 2.

  11. Florian Voß schreibt:

    Ich würde den Titel so lassen; weshalb absichtlich verunklaren? Das wäre doch Pappmache-Avangardisten-Chichi. Wenn´s in einem Zug entstanden ist, warum das nicht auch so benennen? – Zudem ist das Assoziationsfeld zu deutschen Zügen ja weit weiter, als nur blickweit.

    Ich persönlich finde das Gedicht gut. Möglicherweise könnte man/Max die letzte Strophe streichen.

  12. bernd grupe schreibt:

    berndg
    29.Mai 2912

    mir gefällt das thema des gedichtes, aber stimme Florian Voß zu, dass

    der letzte vers mir/ihm nichts sagt. das ist blümchenbastelei ohne poesie

    oder eine hölzerne wortkette ohne nutzen. wobei die anderen zeilen

    durchaus das bild wiedergeben und für mich kein rätsel sind. kann man

    so erleben und trotzdem hinter die oberfläche blicken, ohne gleich die

    kritik an der gesellschaft aufdringlich nach vorn zu rücken. genügt es

    nicht, die metaphern auf sich wirken zu lassen? kurz und ablaufend,

    weil eine bahnfahrt hier mehr nicht ist. oft genauso langweilig. das

    könnte ironie sein, weil verlorene zeit ansich den alltag profanisiert,

    oder?

  13. Ilja Winther schreibt:

    ich bin nach wie vor gegen den titel. man kann genauso gut fragen: wenn’s im zug entstanden ist, warum es auch noch so nennen? „auf‘ er arbeit“, „im stehen“, „am tisch“ – titel sollten nicht nach dem ort ausgewählt werden, an dem sie entstehen, sondern danach, ob sie produktiv für den text sind. dieser titel ist aber eher einschränkend als produktiv und hat den effekt, alle bilder zurückzunehmen, da das lyrische ich in sicherer distanz bleibt.

  14. Ilja Winther schreibt:

    aber vielleicht lassen wir diesen text auch mal in ruhe :)

  15. Paula Glamann schreibt:

    puh, klaus ernst ist zurückgetreten.
    in peergroups geht genauso alles und nichts wie in lyrischen texten.
    wenn man einen text an den ansprüchen, die man an seine autor_in stellt, misst, sollte man die zugänglich machen. jede_r hat das recht schlecht zu schreiben und trotzdem gelesen zu werden.
    und bitte: jeder text in diesem blogsammelsurium darf freundlich kommentiert werden und freut sich über sichtbare leser_innen.
    muss doch nicht immer alles von einer wie auch immer gearteten „szene“erwartung getragen werden und dieser raum dann zur definition von „no-goes“ genutzt (möchte fast missbraucht schreiben) werden.
    die spaßbremse ist schon viel zu gut geölt.

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