[mein hund]

mein hund sieht dinge, die nicht existieren
einen brunnen, der als säule in den himmel steigt
der eine kuppel ist, die sich nicht selber trägt

mein hund läuft andächtig über den alexanderplatz
seine schnauze eng am labyrinth der keller
die vor ihm wieder gebäude werden

mein hund hat aufgehört, löcher zu graben
seit er an den taubengittern vorüber gegangen ist
fürchtet er um seine pfoten

mein hund sieht dinge, die nicht mehr existieren
die urgroßeltern hinter jedem passanten
bloß bei mir tut er immer so, als wäre niemand dort

Werbung
Dieser Beitrag wurde unter Max Czollek, TEXTE veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s