Am 17. September 2016 feierte der Berliner Zukunftschor Premiere. Dafür wurden über alle verfügbaren medialen Kanäle zunächst Wünsche gesammelt, die Max, Anna und Tobias Roth dann zu einem Libretto verdichteten. Der Kompnist Daniel Schellongowski hat das ganze dann in Musik übersetzt. Die Aufführung fand anlässlich der 10-Jahres-Feier der Literaturwerkstatt Berlin / Haus für Poesie durch „Unität – Chor für alle am Studentenwerk Berlin“ im Hof der Berliner Kulturbrauerei statt. Folgend die Aufnahme:
Einen Textauszug für das akustische Suchbild:
Mehr öffentliche Parks
und Strände für die Stadt
über jedem Kopf ein Dach
einen Balkon für das duftende Gras
die AfD ohne Kitaplatz
Regenschirme, die man nicht vergisst
Plastiktüten als Sammlerstück
das allgemeine Grundeinkommen
jedem Büro seinen Zimmerbrunnen
für die neue Volksbühne Brecht als Intendant
weniger Amt, mehr Streichelzoo
die Wiederbelebung sterbender Sprachen
bei der nächsten Zeitumstellung die 80er-Jahre
Waltaxis von Spandau nach Köpenick
Großbritannien zurück in die EU
Sternschnuppen, die langsam fliegen
den Ausbruch des ersten Weltfriedens
High Heels für die, die mit uns demonstrieren
mehr Zuckererbsen, mehr Schnee
ein barrierefreies Karussell
einen mehrspurigen Fahrradweg
die Büste von Karl Marx mit Basecap und Bart
Delphine im Landwehrkanal
mehr weibliche Ghostbusters
mehr Übergrößen, mehr Dialekte
weniger Unfälle und mehr Spezialeffekte
mehr Kitaplätze (ohne AfD)
ein Tempelhofer Feld für jeden
einen Turm zu Babel für Berlin
der Himmel darüber als traumafreies Papier.
wunderwunderwunderbar!
stimmt!!!! wunderbar
Mein Sein war stets ein Sein der sublimen Sympathie, stilvoll und stufenlos, und daher schätze ich solche Zeilen, behauen mit Beilen und vollendet mit Feilen.