an der schwarzen donau wächst
im rücken die see, spannen häuser
die grauen weinberge, die ersten
siebenundsechzigtausend sind verprasst
auch wenn der regen etwas übriglässt,
liegen die gärten auf sohlen
keiner kann was gegen die verhaftung,
schüttelt sich der kopf mit halden
ein bote gönnt sich einen eigenen schrei,
fahrradgleich zum sprung beflügelt
in passform ist die schreibmaschine
ein schöner hund, der wächst mit haaren
als hätte er in neunundreißig büchern gelesen
über der verteilung der suppe, in kneipen
morgens sechzehn stunden warten auf die nächste reklame
hängt der ringfinger ohne takt
redeten die toten immerzu, wie ich hörten
sie mailinglisten stets zu fuß.
Kann mir bitte jemand eine Art Zugang zu dem Gedicht geben?
Gedächtnisarbeit, von dem, was übrig bleibt, dazu kontrastierende genaue Angaben von Zahlen als rhythmische Einheiten und zur Unterstreichung des Pressemeldungscharakters. Dann die Orte, eine Mindmap von Europa, ein Ineinanderrasseln von Orten, verschränkt z.T. mit Referenzpunkten und Sprachmaterial aus früheren Gedichte („fahrradgleich zum sprung“; „keiner kann was gegen die verhaftung“, „passform“). Die Beschreibung der Entstehung eines möglichen Textes: Kleine News, Tweets, Leseeindrücke und ein lyrisches Ich, das um seine Sprecherposition ringt und die danebenlaufenden, sich verselbstständigenden Stimmen versucht für sich zu vereinbaren.