Der Glückliche
für Marcus Hammerschmitt
Vielleicht, doch ich kann es nicht so direkt aufschreiben,
vielleicht aber kann ich es anders auch sagen.
Vielleicht ist es eine Erinnerung, die jetzt als ein Aber
den Tag überschneidet, pflügt, vielleicht ist es doch
so, wie ich erhoffte einmal, vielleicht so, jedoch
noch sitze ich, schweige und freu mich vielleicht
und fürchte, daß es zu einfach wäre, vielleicht ein Aber
zu leicht ausgesprochen, das Hauptwort Hölderlins,
das mehr Heimat war als dieser Planet, vielleicht.
Vielleicht schliefen wir in einem Sumpf, und vielleicht
war alles noch ungetrennt, muttermundwarm,
hier nicht sehr wahrscheinlich, vielleicht auch ein Irrtum,
obwohl ich es sah. Trümmer der Kindheit, vielleicht,
und aufgetaucht wider Erwarten nur durch Berührung.
Mag sein, dieser traute Sumpf ist ein ganzes Leben,
doch glaub ich es nicht, vielleicht schon verdorbener,
flüchtiger Schläfer, der ich geworden bin, vielleicht
erlosch ein Lebenslicht, ein sogenanntes, dabei.
Vielleicht lehnte ich es schon immer ab, zu flüchten
in Technik und rannte vielleicht vor Begriffen davon,
auf Augen zu, Augen, die aus Romanen nicht blickten,
sich selbst nicht durchschauten, sonst wären sie nicht,
vielleicht wie die Spiegel, Durchgänge also, mag sein.
Doch weiß ich und lege es mir zurecht, nunmehr sicher,
dahinter sind wieder nur Spiegel, gütig erzeugte
Unendlichkeit. So ist, was ich seh, wenn ich schaue,
ganz sicher nur das, was ich wünsche, vielleicht.
© Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2001 Entstanden: 2000 Aus: Die Farben des Wassers. Gedichte Suhrkamp Verlag , Frankfurt am Main 2001 ISBN: 3-518-41262-0 Audioproduktion: 2001 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin
das ist nicht nur pimp my poet, das ist pimp my alltag. als wenn es schon nicht genug wäre, das elende kreisen unzähliger textzeilen in meinem kopf. und nun das, lyrik in endlosschleife, im rhythmus im puls, überall und nicht totzukriegen. je mehr desto näher dem wahnsinn, je mehr desto besser.