beim verlassen des gesprächs nach zwei
eine müde blaupause, zu spät für die suche
nach einem taxi oder einem gefühl
das noch nicht durch die offene hintertür
unseres spielraums gegangen war
den dachte ich mir in dieser nacht
wie das passe-partout der letzten zeit
in der mich eine unwahrscheinlichkeit
in dieser stadt zunehmend interessiert hatte
zwischen ihren zensierten tageszeitungen
nutzte sich das warten auf dein benachbartsein
in den dingen nur langsam ab
Lea, cool, dass du wieder da bist.
ich hab mir den text jetzt über ein jahr später nochmal grundlegend vorgeknöpft, inklusive titeländerung (vorher hieß er „ursprung“). vielleicht gibts ja meinungen dazu? :)
also shanghai ist auf jeden fall schon mal besser als ursprung. aber rechtfertigt sich ausser den zensierten tageszeitungen nicht wirklich, oder? so ähnlich wie bei der novo-peredkino-diskussion sehe ich das hier. – ansonsten like ich das insgesamt, vor allem die ersten beiden strophen. zwei sachen aber:
1. 2/4 interessiert HATTE finde ich schwerfällig vom rhythmus/klang her. vielleicht einfach hatte weglassen?
2. die letzte strophe fällt für mich vom duktus und vom thema her krass ab. das eine ist das „dein“, was hier reinkommt. die ansprache finde ich aus dem text heraus falsch, weil es ja bis dahin eher so ist, dass das ich einen bestimmten blick auf die situation/ein bestimmtes gefühl hat, ohne dass es konkret um das du geht oder mit ihm gesprochen wird.
und dann verstehe ich nicht, was hier gesagt wird. dein benachbartsein in den dingen erschliesst sich mir überhaupt nicht.
und zulertzt: die zensierten tageszeitungen kommen für mich uncalled for. das riecht nach politisch-gesellschaftskritischem statement und kommt sehr abrupt/ist nicht eingebettet.
danke für deine kommentare zu beiden texten! du hast eigentlich überall absolut recht, sobald ich die pierrot-texte fertig krieg, mach ich mich dran :)