am ende haben wir gefrühstückt in einem gefalteten schauer
unterirdisch weit drinnen im august mit seltenem licht und
dem summen eines kühlschranks wir tauchten
immer wieder auf in gesprächen von touristen a lot of growing
has been made on debts oder figuren aus hartem
kaugummi am boden draußen lehnten noch linden bloß
unsere blicke waren von der autobahn oder
fährschiffen sie landeten wie gelegentlicher abfall in einer
laune einer temperatur zwischen den tassen
bis alles berührt war und wir nicht bleiben konnten
nur geräusche machten wie jemand der keine geräusche machen will
in den hinterhöfen hatte sich der sommer eingenistet
ein langsamer zug fuhr um zehn after the spanish armada
had plundered cornwall they held a mass and then
escaped das wäre ein besserer anfang gewesen
Ich sach dann mal: Herzlich Willkommen in der neuen Konkretion! Da bist du wirklich sehr souverän. Eins nur: Anfang und Ende finde ich von der Idee her zwar schön, ich würde es am Schluss aber ein bisschen prägnanter formulieren. Bei „das wäre ein besserer anfang gewesen“ schwingt für mich immer ein wenig die Figur von „dann hätte es auch ein anderes Gedicht gegeben (das ich aber nicht lesen darf)“ mit, die für mich beim Lesen ein kleines Ernüchterungsmoment birgt.
schönes Gedicht!
ein paar Fragen habe ich zu der Konstruktionsweise: die dritte Strophe der Dreizeiler sind bis auf die letzte immer ein Verweis auf die Umgebung der Subjekte. Diese Eindrücke passen nicht direkt zu den anderen zwei Strophen, heißt: das summen des Kühlschranks hat mit dem Licht, die linden mit den Gesprächen, die temperatur mit den Blicken, die Geräusche mit dem Sommer wenig offensichtliches zu tun. Zwischen „Kaugummi“ und „gelegentlicher Abfall“ ergibt sich dann so etwas wie eine verbindung zwischen den Strophen – allerdings setzt die sich nicht fort (wie: die kommenden Strophen nehmen den Eindruck der dritten Zeile der vorhergehenden wieder auf oder so)…
Damit will ich nicht sagen, dass das so sein muss, es scheint mir hier aber betont willkürlich, wie die Eindrücke von Subjekt und Außenwelt zusammen strömen. Dabei ertappe ich mich, wie ich nach so etwas wie Struktur suche, entweder immanent, in Bezug auf die Zitate oder so etwas.
Ähnliche Gedanken hatte ich schon bei deinem Pessoa-Gedicht, dass sich die Metaphern sich nicht im Gedicht erklären und für mich auch nicht intuitiv zusammenpassen (der Walfisch, der kleine Junge, die Wüste).
Wenn das zu deiner neuen Methode gehört, würde mich die idee dahinter interessieren. Geht es um die Authentizität, also die Realität, die sich in der assoziativen Willkür des Gedichtes als Andeutung des zufällig-simultanen niederschlägt (eine beliebte Methode der Surrealisten)? Dann wäre auch der letzte Satz ok, dann wäre alles ok ;)
du meinst den dritten Vers der Strophen oder?
jap. irgendwie heißt alles bei mir strophen…
die ersten zwei bitte mit „vers“ austauschen
Noch was fällt mir gerade auf: Obwohl der Text ja eigentlich nicht auf dieser Ebene arbeitet, gefiele mir (vielleicht gerade deshalb) „gerührt“ statt „berührt“ anfangs der vierten Strophe besser