[ein störsignal]

ein Störsignal im Radio
ich höre, das hatte ich vergessen

es driftet ein Berg Wäsche gen Westen
die Corioliskraft zieht weiter
an den Wänden Chaos und Kosmos
da wird kein Durchkommen sein
ich fühle, es fühlt sich Wetter an

der Sonne endlich ist nichts mehr vorzuwerfen
sie begleitet mich zum Badezimmer
wo ich unerwartet in einen Nadelbaum beiße

meine Wohnung ist strategisch bewaldet
das kommt mir heimlich vor


Dieser Beitrag wurde unter Paula Glamann, TEXTE abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

1 Response to [ein störsignal]

  1. Linus Westheuser sagt:

    was fuer ein wundervolles gedicht.

    ich habe das gefuehl, dass jede zeile, jede wendung genau so sein muss, und der text packt mich vollkommen, gerade weil er so schwebend bleibt und verschroben. das ist irgendwie pure lyrik, wuerde ich sagen, ohne spurenelemente von irgendwas anderem. perfekt, echt, hut ab. (zumal mit diesem schluss, was geht)

Hinterlasse einen Kommentar