seit gestern stürmen wir straßenlaternen hinterher
verfolgt von wilden einkaufstüten und einem hund
mit schaum vor dem maul den habe ich dorthin gepustet
hier ein bier das ich an deine lippen gehängt
und vorher schon ausgetrunken habe dort
ein sandkorn das du mir aus der wüste erzählst
da gehören wir hin sagst du abenteurer und vagabunden
wenn ich in mich gehe finde ich ein oder zwei tanzschritte
diese umleitung denn die kennen wir nicht
hochspannung unter den nägeln
und kratzer in unseren kehlen
jagen wir krähen wie geier im licht
um die stadt nicht wirklich zu verlassen
zumindest nicht mehr heute

Werbung
Dieser Beitrag wurde unter Nele Wolter, TEXTE abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu

  1. rebeccaciesielski schreibt:

    man darf bei keinem treffen fehlen, man verpasst viel zu viel:(
    ich weiß, geier ist der titel, aber irgendwie hab ich mich an dem fettgedruckten wort beim lesen gestoßen.
    ich mag die ersten drei verse richtig, richtig gerne! bei den drei danach bin ich grade noch unschlüssig…der vers mit vorher ausgetrunken entkräftet für mich den vers davor. sandkorn und wüste finde ich etwas to much, wobei das „da gehören wir hin“ durch den rückbezug wieder gut passt. tanzschritte und hochspannung unter den nägeln mag ich wieder extrem gern!

  2. Linus Westheuser schreibt:

    der text gefaellt mir insgesamt sehr gut!

    und was die einzelne kritische stellen angeht geht es mir genauso wie rebecca (also: fettdruck, ausgetrunken und die wueste). ich wuerde zusaetzlich vorschlagen die vagabunden zu streichen und dahinter einen absatz einzufuegen, ich finde die abenteurer tuns auch schon und die rhythmische luecke stuende dann da und waere so als atemholen auch ganz passend, finde ich.

    ja, und die wege + umleitung sind vielleicht auch ein bisschen heavy in sachen symbolik. vielleicht geht das auch nur mir so, aber wege (und stufen und so) sind fuer mich so eine metapher ueber der sich erstmal in langer zeit wieder humus bilden muss. aber ansonsten echt ein toller text, gerade weil die pathos/schraegheit-oekonomie irgendwie stimmt und das ganze glaubwuerdig macht!

  3. Tristan Marquardt schreibt:

    freut mich, wie viel sich an dem text getan hat und wie viel anregungen aus der besprechung du verarbeitet hast! ich find ihn jetzt deutlich gradliniger, das gefällt mir. was mir nachwievor nicht gefällt, ist die letzte zeile: warum das prinzip hoffnung am schluss? das jagt den text wieder so ins offene, unbestimmte raus und das les ich mehr als lyrische pose denn als inhaltlich zwingend.

  4. Nele Wolter schreibt:

    Danke für die vielen Anregungen…
    Die Wege sind jetzt raus, die waren mir auch ein bisschen zu ‚heavy‘ und die fetten „geier“ genauso, der Rest ist für mich so (noch) nicht verarbeitbar…
    Ich denke noch ein bisschen dran herum

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s