(1)
sugo ben ahmed clou: soyez les
bienvenus. also saïd burlesk prüd
auf ausbäumen zeugnis tangierte
tendenziös zu jot & op
(2)
oder obzwar: CAPS LOCK fürder
life as stante pede for umme thou
tastaturereignisenteignung um ein
my in my bathdoor
(3)
zugegeben. wahrst tappen duster,
aber cluster. insinuiert’st indusdelta
um 8 in der fühmann: guth, daß-ss
früher 9 zap live gap gab
(4)
dann fataliter qualitätswein after ok.–,
wenn der kompakt krude body-boy
von nix halberstadt halber strecke
steck blei, doch ahnt: okay
(5)
gender sic disko or „ohnehin“, was
fürn vokalpatriat a. d.! ein denunz,
eine borderline bundeswärts: werd
herd ems oder elch, o brise
(6)
schon harziger sitzblockaden-arcaden
pardon arkan, weil keilschait, wo die
letzte gluth noch nicht bar erlosch im
schrain einer ur-urne
(7)
& frohnatur ob der tauber: browser I,
stick proto im umstandsmodemode-
ll II, hameln wir den sabath: erst yacht-
et ez, dann pall-brach alp frisös
to be continued
so. das hätte ich am sonntag vorstellen wollen, ein ausflug ins wörtliche. was sagt ihr zum gesamten? welche teile gefallen euch besser / schlechter? ich vor allem deshalb sehr gespannt, weil ichs für mich selbst noch nicht so weiß.
Ein Vorschlag: Wie wäre es mit SUGO ben ahmed clou? Hatte ich ja, wie gesagt, zunächst verstanden und finde es passt ziemlich gut, da ja auch italienische Küche und die würde sich so gerne mit ahmed paaren…
et voilà!
JA!
das ist wirklich richtig gut, das lässt mich wieder hoffnung schöpfen, dass kurz vor vor dada -also so halblinks seitlich- eine fruchtbare nische ist. das macht spaß und ist klug und auch formal super. letztendlich wird’s natürlich wieder ne frage der puste. ich schreib in ruhe noch mal mehr, bin aber erst mal begeistert.
hm. nö, da komm ich nicht mit. die einzige gute stelle finde ich eigentlich „werd
herd ems oder elch, o brise“ weil das wenigstens noch was gestisches hat, aber davon hast du in jedem anderen text zehn mindestens. im rest zerschlägt sich das gedicht für mich einfach selbst, aber nicht wirklich in produktivem sinne, sondern eher so bemüht. es ist ein bisschen wie mit clemens neue text, bei dessen besprechung du leider nicht dabei warst, aber so dass es vielleicht folgerichtig ist, wenn man einmal auf einem gewissen experimentellen trip ist, aber ausserhalb von diesem kontext wird es eher etwas antiseptisch, oder random oder langweilig, weil anschlusslos. vielleicht übersehe ich gerade das absolut entscheidende, aber ansonsten ist das so meine reaktion. da finde ich die punkte wo ihr berührung aufnehmt mit dem konkreten/gebrochen narrativen/bedeutungsgeladenen/politischen/emotionalen etc und dann die antisemantischen verdrehungen reinbringt um längen spannender.
Die Kritik an meinem Text kann ich ansatzweise nachvollziehen, die Kritik an Iljas überhaupt nicht. Ich will hier schon mal die Frage in den Raum werfen, warum wir eigentlich plötzlich wieder von dem Dictum abgekommen sind, die Texte primär nach dem Anspruch zu beurteilen, den sie an sich selbst stellen, und antworte in ein paar Stunden ausführlich in einem Kommentar zu Ilja.
Was stellt der Text denn für einen Anspruch an sich selbst?
Ist es nicht so, dass man, wenn man mit einem Text sehr wenig anfangen kann, auch nicht so gut sagen kann wie gut oder schlecht er einen Anspruch erfüllt?
Findest du denn nicht, dass man eine meta-textuelle Diskussion über Sinn oder Unsinn gewisser Literatur führen sollte? Ich finde das spannend – bei Clemens war es ausserdem so, dass er, glaube ich, ausprobieren wollte, wie weit er gehen kann, was der Leser erwartet etc. und nach dieser Art von Kritik auch explizit fragte…
Möglicherweise führt das zu weit, weil zu allgemein, aber ich finde es auch falsch vom „Anspruch des Textes an sich selbst“ zu sprechen. Meiner Meinung nach hat ein Text gar keinen Anspruch… Aber ich weiss, da gehen wir leicht auseinander.