die mitte der welt verfehlt
unter den bäumen daneben
kein größerer unterschied
als dieser abend
die finger luftwurzelnd
über dem selben gras
im mund ein fremder
soufflierter geschmack
versteht sich halb ganz
gleich was du könntest
das einpacken es wüchse weiter
aus deinen taschen
der letzten strophe stehe ich ambivalent gegenüber: einerseits ists beim zweiten, dritten mal hinschaun ganz spannend, was da handwerklich passiert. aber gerade weil der text ganz anders einsteigt, stolpert man da zunächst doch arg. ist ein nachdenk-, kein lesevergnügen.
hab dank für deinen kommentar! kannst du mir vielleicht genauer zeigen, wo du den bruch zwischen der ersten beiden und der letzten strophe siehst, bzw. wie du den einstieg und das ende einschätzt? der text ist ja noch ganz frisch und hat sich während seiner entstehung sehr verändert, deswegen würde mir ein wenig aufdröseln deiner eindrücke bestimmt weiterhelfen.
der bruch liegt in den zeilenbrüchen: das geht in den ersten beiden strophen so durch, liest sich sehr flüssig. dann beginnen in der letzten die spielereien: „versteht sich halb ganz“ macht erst mal stutzig, wird im nächsten vers aufgelöst, der dann aber sofort selbst wieder bricht. mir ist klar, dass das alles der doppelten lesbarkeit des zweiten verses dient, und deswegen fand ichs dann eigentlich auch vertretbar. trotzdem bricht der leserhythmus hier deutlich. jetzt, wo ichs mir nochmal überlege, lässt sich das allerdings auch als strategie lesen, zu kompensieren, dass die strophe mit den naheliegenderen verszeilen nicht so stark wie die anderen wäre:
versteht sich halb
ganz gleich was
du könntest das einpacken
es wüchse weiter
aus deinen taschen
vielleicht würde es sich deshalb erstmal lohnen, dieses grundgerüst zu überarbeiten, bevor du rumschiebst. hoffe, das bringt dir was! drück dich