containern

manchmal steht das fenster offen
wenn es nacht ist und november
landet man am unteren ende
eines zweifelsfalls, hält kurz an
schaut hoch, sieht nach
ob der himmel noch da ist:
ein blauer fleck
in der kniekehle
improvisiert man sternbilder
der große wal z.b. frisst
das gefühlsplankton im kopf
schwimmt er kreise
bis das letztlicht ausgeht,
man sich kleine ersatzlampen
im mundwinkel anzündet
und losgeht, liebe containern

Werbung
Dieser Beitrag wurde unter Lea Schneider, TEXTE abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu containern

  1. sni schreibt:

    WOOOWWWW!!!

  2. Friederike Scheffler schreibt:

    sehr schöne überarbeitung, lea!

    einzig: schmeiß doch das „dann“ raus!

  3. Tristan Marquardt schreibt:

    ab dem blauen fleck mag ich den text wirklich sehr, da ist er ideenreich, dicht, gut strukturiert und sogar das wortspiel find ich diesmal gelungen. :) vorher – obwohl der einstieg wirklich so richtig einstieg ist – find ichs etwas zu lahm: trotz benannter situation sehr unkonkret, weil dinge wie am „am unteren rand eines zweifelfalls“ scheinbar etwas genau benennen, was aber irgendwie leer bleibt. warum nicht eindampfen? zugespitzter vorschlag:

    manchmal, wenn das fenster
    offen steht, sieht man nach
    ob der himmel […]

    ps: dann wäre auch das merkwürdige verhältnis von nacht zu blau behoben.

    pps: wenn ich schon auf dem dampftrip bin, noch eine idee:

    das fenster offen:
    ein blauer fleck
    in der kniekehle
    improvisierte sternbilder
    der große wal z.b. frisst
    das gefühlsplankton im kopf
    schwimmt kreise
    bis das letztlicht ausgeht
    kleine ersatzlampen
    im mundwinkel anzündet
    und man losgeht, liebe containern

  4. Lea Schneider schreibt:

    danke für eure kommentare! ich werd mir den text in berlin mit mehr ruhe nochmal anschauen, aber so richtig eindampfen möchte ich ihn nicht – hab grade nicht so viel lust auf extreme hermetik und bin ganz glücklich damit, dass das gedicht eine entwicklung macht, also erstmal ein bisschen anlauf nimmt und den leser reinkommen lässt, bevor es seine ganze bildlichkeit auspackt. außerdem ist mir aufgefallen, dass ich immer mehr auch darauf achte, ob ein text gut (vor)lesbar ist, und auch das entzerrt natürlich. gehts euch da ähnlich, vor allem nach der arbeit mit beate jetzt und dem lyrik-wie-prosa-lesen für die pierrot-inszenierung? ich hab das gefühl, das wirkt noch nach bei mir.

    ps: ja, das mit dem blauen fleck und der nacht ist blöd. andererseits, sterne sieht man halt tagsüber nicht, ne? aber das finde ich spannend an dem bild, dass es sich quasi selber in zwei zeilen aufbaut und gleich wieder bricht.

  5. Rebecca Ciesielski schreibt:

    lea ich bin begeistert! aber ich würde sogar „nach“ und „noch“ rauskürzen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s