skelett aus gehirnscherben an dem hänge ich perpetuum bin
agil die geschichte daraus ergibt viele körper ich wollte sie
zählen aber die zahl war jedesmal anders und die ich erfasste
veränderten sich sobald ich nicht hinsah verlor ich den überblick
entschied mich stattdessen silhouetten zu lernen prägte mir
nacken ein dependente hydra hatte die logik der bewegung
scheinbar begriffen kalkulierte schattenspiele prophezeite nach
der windrichtung ein zucken der linken hand oder ein winken
des brustkorbs da entdeckte ich einen schmerz
zwischen ober- und unterarm spürte ich ihn in der kuhle im
gewimmel erkannte ich nicht zu wem er gehörte er blieb ein
phantom eine haut an die falsche stelle gewachsen zu alt um sie
zu lösen ich habe alles versucht schnitt stücke heraus aber sie
wuchs und wuchs und ich wurde schwer und fing an mich zu
versteifen und immer schneller um diese stelle zu drehen
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Kommentare
bin immer noch nicht happy mit dem ende. zum einen stört mich immer noch das „häutern“ als einziger neologismus des textes. zum andern find ich diesen wiederaufgreifen-gestus vom anfang zu sehr rhetorischen trick, um geschlossenheit herzustellen. zudem kommt mit der letzten verszeile plötzlich so eine kommentarebene rein, als habe man von anfang bis ende genau jenen prozess zu verfolgen, was doch im gegensatz zu einem sonst so behutsam und vielschichtig vorgehenden text steht. ich plädiere dringend für was offeneres.
ha. ertappt. schade. gut.
allerdings, an häutern halte ich fest. det bleibt.
weil: ich finde, das geht durch. es gab ja bei der besprechung auch leute, die meinten, das wort gäbe es tatsächlich. ich finde es irgendwie intuitiv verständlich m. e. stolpert man nicht drüber, oder nicht negativ und deswegen finde ich es nicht weiter schlimm, dass es der einzige neologismus ist…