nachdem ich dich getroffen hatte wurde ich zuallererst
mir selber schaupatient phantastisch angedickter fall
von störungen des ventilierens kam ein hochgefühl
noch lange vor dem abheben der eingefleischte fall
bei einer mich dir nähernden gelegenheit empfand
ich folglich weniger als gästemaß für jeden
der nicht du sein wollte stets von dir hingegen
kam mit amnesiegewalt die äußerung du tanzt
am nächsten abend auf dem liederteppich des konzerts
dich wissend suchte ich zu hause rückstände hinein
zu fädeln aus erinnerungen in den angelehnten patch
sporadisch stimmten töne zweier maschen überein
erste strophe: fall/fall? absicht? versehen?
Absicht – hab das so auch in der dritten Strophe gehalten und wollte hier mit diesem „besonderen“ Gleichklang paarweise Zeilen ausklingen lassen.
was für eine verdammt coole letzte zeile!
mir gefällt der text sehr gut. ich frage mich aber, ob er mehr ist als ein phantastisch angedickter fall, der sich in eine simple kennenlern/verlieb- geschichte auflösen lässt, wo das lyrische ich erst den oder die verehrte(n) in einer veranstaltung als zuschauern bewundert, um dann am abend mit ihr/ihm zu tanzen. ginge es nur darum, würde ich reduzieren. vor allem aber stören mich die viel zu klaren und eindimensionalen wertungen auf einer oben-unten-skala: „phantastisch“, „fall“, „abheben“, „gering empfinden“.
ansonsten voll cool. der schaupatient und die amnesiegewalt und die sind blöd, die nicht du sein wollen…
Vielen Dank für die Äußerungen,
Ich habe eher kleinere Veränderungen vorgenommen: Aus den ehemaligen ersten beiden Zeilen von Strophe zwei
„bei der von dir gehaltenen veranstaltung empfand
ich unter gästemaß hindurch gering für jeden“
ist geworden, was nun oben steht. Zumindest was die zweite Zeile hierbei angeht, habe ich deinen Kommentar berücksichtigt, Ilja, und einen dieser oben-unten-Bezüge zu tilgen bzw. mit anderen Worten auzudrücken versucht. Der Rest dieser zugegeben geradlinigen Ausdrücke in Strophe eins soll aber bleiben, da ich hier eben medizinische Terminologie („störungen des ventilierens“, in gewisser Weise auch „hochgefühl“) durch allzu wörtliches, d.h. simples Verstehen zu einem in meinen Augen witzigen Bild verkehren wollte und dieses dann auch am besten in einfachen Worten beschreibe.
Zum Gehalt des Textes kann ich eigentlich nur sagen, dass die intendierte Geschichte etwas anders gehen soll, als hier von dir zusammengefasst, dabei aber immer noch keine unbestiegenen Gipfel der Dramaturgie erklimmt. Wie bei vielen dieser Texte in drei Strophen geht es mir v.a. auch um die Verpackung, den Umgang mit einem Inhalt in für mich ästhetischer Weise.