atome, pfirsich, steinwurf zwischen schneidezähne.
ich begreif das konzept junge, du kleiner bruder,
spuckst mir zornig gegen die stirn.
im innern vom fruchtfleisch finden sich kerne
flacher als gras. feine adern, abgezählt fürs handgelenk.
wenn du hier drauf drückst, fester, sind wir geschwister,
und wenn wir zusammen zurückgehen ins zimmer,
hinter dem rücken das mehlige fallobst,
wasch ich dir die finger mit lauwarmer milch.
wir beide im dunklen, du, kleiner bruder,
fürchtest dich heute vor meinem messer,
als wäre seine klinge dir noch zu nass.
Vielleicht, vielleicht auch nicht (angesprochen). So viel Möglichkeit, so wenig Notwendigkeit. Dialogizität als Kommentarfunktion: Welche Anmaßung, etwas darÜber zu sagen. Aber wir sind anmaßend, wenn wir verstehen wollen. (ungelöste Aporie). Jedenfalls finde ich, dass Dinge sich nicht finden können. Also rein grammatikalisch in Vers 4. Aber auf wessen Grammatik muss man sich jetzt berufen? So eine Anmaßung. Also zurück zur Möglichkeit:
148. (Die Liebe zu) Beton
meine jüngste liebe liebt plump
ein wenig fettleibig und rund
liebt die liebe, liebste mich brutal
sie liebt meine knochen ihr grund
will meinen körper küssen der sprung
wiegt als wille willenlos das tal
und ungetan, es ist ein zauderndes lieben
langatmig feinsinnig, aber nach dem fall;
wir lieben uns, diesen moment:
das prallen des körpers auf beton.
find ich gut. gegen ende zwei anmerkungen, eine allgemein: „schlürf trinkbare milch“ wird mir in seiner funktion nicht klar. natürlich trinkbar. warum nicht trinkbar. woher kommt die betonung.
außerdem der nasse lack der finger. ich hatte ja in bezug auf den kern und das drücken an blutsbruderschaft gedacht. dann ist die angst vor den nägeln aber eine andere. also auch hier: woher kommt der lack. warum der lack.
dann noch die trennung von atom, stein, pfirsich, kern im ersten teil (gut, bis fallobst, aber nichts davon im letzten teil), dann aber die andere verbindung von sechs und sieben die erst im zweiten teil auftaucht. wird mir nicht ganz klar.