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Kommentare
entstanden zu bildern von charlotte, von denen einige hier zu sehen sind: http://charlottewarsen.de/leinwand (leider nicht das, das für den text die anregung war)
Irgendwie verhärtet sich bei dem Text ein Verdacht, der schon bei den letzten Texten von dir aufkam: Ich weiß, wie du ihn liest, und mag ihn deshalb unmittelbar, die Performativität dieser Texte einfach der Hammer ist. Auch gefällt mir die Präsentationsform, dieser auf das Blatt geschmissene Text – wenn auch mehr aus konzeptuellen, als aus ästhetischen Gründen (aber das ist Geschmackssache). Das, was für mich darunter leidet, ist die Lektüre selbst. Das reine Lesen gerade dieses Textes hier fällt gegenüber deinem Vorlesen und dem Textbild ab, mir gehts ein bisschen so wie bei vieler experimenteller Lyrik: Ich mag sie beim Lesen vor allem aus theoretischen Gründen, muss mich aber ziemlich anstrengen, um bei der Stange zu bleiben. Wahrscheinlich ist das einfach nur konsequent, da Kohärenz nahezu jeglicher Art ja verabschiedet ist, ich wollts trotzdem mal äußern. Denn deine Texte in unserer Anthologie können in dem Punkt mehr.
ich verstehe, was du meinst. trotzdem: was soll ‚das reine lesen‘ sein? wäre das nicht die vom text hervorgerufene erwartung, man könne ihn als business as usual behandeln? das reine lesen ist dann die tätigkeit des lesens, die sich selber nicht als solche erkennen will, sondern am liebsten hinter der reinheit verschwinden würde. es kommt mir vor, als wäre das sowas wie der weiße container des museums, der nur scheinbar neutral ist, eigentlich aber die meisten formen von aneignung verunmöglicht. und kommt nicht daher auch das gefühl der enttäuschung nach dem ‚reinen lesen‘ eines ganz explosiven oder eigenartigen gedichts- weil dann aber doch nichts geschieht und die zeit, die der text schaffen könnte, sich in der art wie er stattfindet gleich wieder aufhebt – eben weil keine tätigkeit mit dem text zustande kommt?