heute ankert der himmel
zwischen grauen steinen
im grunden asphalt vom
murmligen frühling hört
jemand die tannen schon
winter singen: von uns
bleibt ein tatoo bloß
einen steinwurf entfernt
du kennst diese küche
verjährtes rauschen im radio
darin ankert dein himmel
so fahl und ungeheuer aufgebauscht
mach dir ein kissen daraus ist noch
das beste du verfeuerst nadelholz
für die kalten kacheln
deine steinerne haut
ich hab das hier gerade erst entdeckt und es gefällt mir sehr sehr gut, also die melancholie und der klang und wie bei den einfachen sätzen trotzdem mehrdeutigkeiten entstehen, bzw. inhaltliche brechungen (von uns/ bleibt ein tatoo bloß – das übrigens meine lieblingszeile hier, die gibt zu denken und schlägt fürs ganze gedicht einen ton an).
ich glaube die schnelle folge von dem „grunden asphalt“ und dem „murmligen frühling“ holpert etwas und die letzte zeile ist natürlich ziemlich gefährlich. das wars dann aber auch schon an kritik. wirklich ein gedicht, das sich eine von diesen unbestimmten regungen aus ziehen und kribbeln schnappt und damit spazieren geht.
schön.