siehst dumm aus wenn du traurig schaust
und um die ecke
du bringst ins tagebuch von reisen gerne
geistige ölsardinen mit und honig
die du gemeinsam dann verspeist
setzt dich zu tisch mit deinem ich nicht
nur bei schlaf und nacht fällt dir das
schnarchen leicht und so ein
ich kann man tatsächlich immer weiter
füllen
duett was mich befragt das findet
woanders statt als am sitz-hier-tisch
aber du magst es ja das suchtverdankte
und unbedingt mögliche dass
zum nebenbeispiel vieh laicht
Das mag ich von den neuen am meisten, weil ich hier am ehesten das Gefühl habe, dass sich neben dem Spiel mit dem Wort und der Erwartung auch Weiteres ergibt und zum Ausdruck gebracht wird. Denn das wäre doch das Ziel: dass die radikalen und gebrochenen Momente (was ja bei dir schon mit der Syntax anfängt) nicht nur zur Irritation oder der wiederum eindeutigen Funktion in einer anderen Struktur dienen, sondern einem das verdichtete Gefühl einer berechtigten Skepsis am scheinbar so real-normal-linearen sonstigen Sprachgebrauch verleihen. Ich würde es mal die „Ästhetik des Anderen“ nennen: Stell den Diskurs gegen sich selbst und kehr damit auch seine Machtverhältnisse um. So verstanden, ein durchaus politisches Projekt.
ich stehe ja sehr auf „und so ein ich kann man tatsächlich immer weiter füllen“