Linus
gymnopédie no 3 variation
satie hört man
bei lauter stärke in den grund:
wie hinten türen sich öffnen und schliessen
ab im rauschen die schritte die den
kaffee machen gehen (wieder öffnen)
die augen: gerieben hundert mal
tausend dienstag ist ein missverständnis
das leben wird in der kneipe freibier
übermorgen und die ecken
so still die zeche und so klein
der wirbelstaub im atem die
drähte zehrend in armen und beinen
zu spüren immer im gang zu spüren
den kaffee machen gehen
alt umher die geister aus tassen und
ecken voll übergängen lent et grave
die blätter zu staub wie
für immer birnenblau geboren
für am fenster nur und kurz
hören die töne die einer anschlägt
in anbetracht eines rauschens den
geistern ohne eile und
gebeugt durch die tür ist noch
offen die fehlbarkeit der uhren
Max
gymnopédie no 3 variation
für Linus
satie hört man leise an einem sonntag morgen
den blick die entleerte straße hinauf
einer kleinen stadt dieser wirtschaft
die nach fett riecht (wie die kleider
der vergangenen nacht)____ich
steh am fenster dieses bild in den grund
alles schwarz und weiß dahinter ein baum
knorrig und kahl wird zu einem bruch
stück kindertag so klein und staunen
über die schönheit solcher gegenwart
(vom ganzen sekt) ein flaues gefühl
nach so viel vorwärts so kurz so flüchtig
geworden zu sein___________und fern
_______bloß die ruhe eines blicks der
mit den letzten nähten müdigkeit
am traum noch hängt
Also Linus, ich kann mich nur wiederholen: Ich war bei den Aufnahmen auch skeptisch, aber seither hör ich den Track doch jedes Mal, bevor ich nachts den letzten Tab schließe. Der Duktus ist sehr gut und Texte und Stück fügen sich wirklich optimal.