durch das fenster kühle
flüssigkeit was da wohl
aufgerissen ist die nacht
läuft aus wie vernäht man
das licht eine fanfare im
leuchtschweif einer lampe
an den rändern des plan
quadrats tags gespräche
draußen reiht jemand sterne
aneinander die lippen bauen
einen unterstand gegen die
schnuppen für welche du
wirklich ein neues kleid
und eine hand schreibt
dunkle konstellationen
in das orion der haare
und dass wir auf der suche
nach einer neuen metapher
um sie als widerhaken in die leerstelle
schöner münder zu schlagen
ein nachtrag zur lyrik auf dem grill. das gedicht hieß vorher hudna, nun haben es die letzten stunden vollständig umgearbeitet. dabei hatte alles so harmlos angefangen… aber work in progress und ich freu mich über kommentare!
da hat sich wirklich noch mal einiges getan. ganz toll finde ich die arbeit mit der syntax: durch die satzstruktur ist alles miteinander verhakt, nur „draußen“ stellt eine zäsur dar. dass sich zu den „lippen“ im text die „schnuppen“ gesellen ist auch super. lippen und schnuppen, schnuppen und lippen, schnupp-lippen, schnipp-luppen. nur die dunklen konstellationen sind mir ein bisschen zu viel des guten. das klingt nach unglückverheiß, nach apoklypse, auch wenn ich das bild sozusagen verstehe, dadurch dass ich auch den anderen text kenne. „und dass“ ist allerdings wieder ein großartiger ersatz für „sagst du“. ansonsten erinnert mich „orion der haare“ an unser beider haupthaar: punktuell und verteilt ist noch was zu finden.
ja! gefällt mir enorm, wie poetologisch es durch die änderungen geworden ist. weniger ich und du und mehr aufruf zur metaphernrevolte gegen schöne münder tun dem text eindeutig sehr gut! :)