dann liegen wir in häfen
hinter fragen hinter land
vor anker wie vorm gebirge
an der horizontlinie
rutschen unsere augen ab
im transit der sonne
zur haupthitze trägt das weiter
teile vom tag zusammen
sollten wir uns setzen
fürs & bis aufs weitere
liegen wir aber bloß so
puhlen nachmittagslicht
aus unseren nägeln
basteln wir ein interim
lassen steine flitschen
übers wasser eine skizze
fürs & bis aufs weitere
gehen wir gleich los
und so wie wir gehen
muss das dann halt auch
was haltet ihr von den änderungen? ich bin noch sehr unentschlossen, weil mir das bei der besprechung angemerkte auseinanderfallen von sehr situativen und sehr vagen stellen durchaus bewusst ist, ich mir aber unsicher bin, wie sehr ich den text „zumachen“ möchte, ohne ihn dabei zu einer reinen situationsbeschreibung zu reduzieren bzw. offen lassen kann, ohne den schmalen grat zur beliebigkeit zu überschreiten.
mir gefällt der text so besser, aber für mich ist er noch nicht fertig.
ich bin gegen ein zu starkes „zumachen“.
ich finde aber nach wie vor, dass die letzte strophe rausfällt. die szene, die du vorher entwickelst, zeichnet sich für mich aus durch ein sich emotional schmal halten, und dann kommen die für mich in den letzten zeilen direkt enthaltenen (verlust? trauer? zuneigungs?) gefühle noch zu unvermittelt. auch vom sprachduktus gehst du da in eine andere richtung. wenn du den bruch willst, reicht glaube ich auch eine zeile dieser art (als kontrapunkt), aber eben trotzdem (vorher?!) stimmlich/emotional eingebettet.
bin gespannt, was du noch aus dem text machst!
danke, rike! du hast absolut recht mit der letzten strophe. ich habe jetzt das „du“ rausgenommen (das war ohnehin schwer vertretbar) und hoffe, dass damit zumindest schonmal etwas von der emotionalen unausgewogenheit weg ist und die letzten zeilen nicht so stark abfallen vom restlichen text. noch holperts ein wenig, aber langsam werde ich glücklicher mit dem gedicht.