angenommen aber (2)

ebenerdig, hier in den wäldern, wähnt man jemand,
erkennt jede biegung, verdreht erinnerung wie ellenbogen,
hell glänzend, bis auf die gelenke eben, wo die elle endet,
die speiche beginnt. baumstämme, eng aneinander gelehnt,
leere endlich, bekömmliche schwere. angenommen,
es ist nicht zu erkennen, wer hier wessen decke trägt.
an einer stelle blenden die bilder: von wegen unschuld,
aus mehreren kehlen hast du gezetert, aus mehreren kehlen
kam die erregung, sägte den verstand.

wirklich, es ergibt keinen sinn, allmählich erst
mit dem streben zu beginnen. welke blätter zu zählen,
abzustreichen, den blick geneigt, verschwend keine zeit.
schneller, als du denkst, wird man dir fehlen.
zerfasert dein beben, erdrückt dich, zerrinnt.
man schert aus, schert fährten ins moos,
spielt mit messerchens schneide,
schätzt sein gewicht, das eigene geschlecht,
das ist gefährlich, so fern vom see.

angenommen, man sticht sich ein wenig zwischen die finger,
in die haut, die einem schwimmen hilft, es blutet, man erwischt sich
beim ekel, schämen, der fremdartigen bewegung, als erste
sich auf die erde zu legen, wie mal gemeinsam. man bettet sich ein.
und während man an wörter denkt, wie chromosomen,
und den missratenen wuchs der liebesfrüchte, macht man
etwas rinde von einem baum ab und isst sie.

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Dieser Beitrag wurde unter Friederike Scheffler veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

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