die gesunde promenadenmischung aus urlaub und abwesenheit
im radio erste meldungen die welt erholt sich von der krise
an befreiten strandmeilen in europas süden der welt
in den frühen morgenstunden jogger und kaffeebecher
vereinzelt gestalten die letzten müll räumen wie
die überreste im grenzzaun vorgestern nacht
ein paar körper haben es an die küste geschafft
und einer muss es ja weg machen voll beschäftigt
für die binnenkonjunktur maurer und fangflotten
die brauchen mehr stoff und
patronen für danach
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Kommentare
„ein paar körper haben es an die küste geschafft
und einer muss es ja weg machen voll beschäftigt
für die binnenkonjunktur“
besser kann man die groteske absurdität, die man wahrnimmt, wenn man (im moment?!) das radio anschaltet, kaum in zweieinhalb versen unterbringen.
tunesienägyptenlibyenjapan….“nein, ich möchte deutschland nicht in sowas verwickeln“ (westerwelle zur frage, ob man den aufständischen in bengasi nicht vielleicht doch helfen sollte) „eine flugverbotszone ist nicht das aufstellen eines verkehrsschildes“ aha. und währenddessen kümmern wir uns um unsere binnenkonjunktur („in libyen gibt es sehr hochwertiges öl“) und in japan schaffen es körper noch an die küste. (ok, reicht. ich weiche vom text ab.) soll heißen: tolles gedicht mit gegenwartsbezug! bzw. mehr als das: erholung nach der krise. passt ja irgendwie immer.
ich kanns nur nochmal sagen: ein ganz ganz toller, praeziser und kompromissloser text. bei mir laeuft dazu dieser soundtrack hier im hinterkopf ab http://www.youtube.com/watch?v=5AEiwOM4fAY (und ein schauer den ruecken runter)